von Jannek Petri
RÜCKBLICK ... ///
Das Jahr 2011 wird mir immer als der Tiefpunkt einer brutalen Talfahrt mit Liebe, Tod und Teufel in Erinnerung bleiben. Wäre ich in diesem Abgrund gestorben - was durchaus möglich war natürlich - , nichts hätte ich vermisst, bis auf das Lächeln meiner Tochter. Mir war der Sinn fast gänzlich abhanden gekommen.
Das folgende Jahr begann mit der Rückkehr von Zürich nach Berlin, mit dem Abschied von naiven Träumen, mit der tröstenden Umarmung mütterlicher Heimat, mit dem bitteren Geschmack der Enttäuschung. Hier angekommen liess bald das Schwindelgefühl nach und ich sortierte täglich die Scherben des Aufpralls in solche, die zu flicken und solche, die zu entsorgen wären. Irgendwann gingen mir die Mülltüten aus.
Teil des Scherbenhaufens war auch der angefangene Bildungsgang »Video« an der EB Zürich, mit dem ich mir ein fünftes Standbein aufbauen wollte, um endlich das Zürcher Existenzminimum erwirtschaften zu können. Dieser von Gitta Gsell und Anna-Lydia Florin geleitete Lehrgang hinterliess eine Menge Ideen, einige Lösungshilfen, Theorien und vor allem die Erkenntnis, dass Praxis oft die beste Schule ist. Zu flicken war da nichts, in Berlin liess sich diese Fortbildung nicht fortsetzen, aber die letzte dieser Scherben klebte ich mir als Erinnerung zwischen die Finger meiner rechten Hand.
Als im April 2012 Christine Mattner aus dem fröhlichen Köln in meine noch immer dunkle Höhle hinabstieg, um mir freundschaftlich über meinen Müll hinweg die Hand zu reichen, spiegelte sich ihr Licht in jener Scherbe. Wir griffen zur Kamera, machten freimütig einige Schritte auf dem Eis der Filmkunst, verwarfen den ersten und den zweiten Weg und stolperten dann einer Ahnung folgend mit vielen Schnitten in die Form von heute müller - Kleinanzeige. »Mein Name ist Müller / Stefan / Stefan Müller! Und neulich stand ich in meiner Wohnung und dachte, Mensch, mir fehlt noch was...!« Unser Lachen verstummte erst, als wir mit feuchten Wangen einschliefen.
Am nächsten Tag drehten wir - einfach weil es so viel Spass gemacht hatte - in umgekehrten Rollen einen zweiten Spot und schnitten uns kurzerhand in die nächste Euphorie: »Rebekka / Rebekka Müller. Ich hab`n Auto / Bahncard / Busticket. Weiß auch wie man zum Flughafen kommt!... Das einzige was mir fehlt: Kreuzfahrten, Kreuzflüge, Malediven, Philippinen, Magnum, Colt für alle Fälle...!« Irgendwas funktionierte da, aber was?
Hatte das blinde Huhn tatsächlich ein Korn gefunden oder waren wir mit der Mischung aus Werbung, Comedy und Kontaktanzeige im Minus-Budget-YouTube-Style doch eher auf dem selbstgefälligen Holzweg? Uns blieb nur die Probe aufs Exempel. Freundlicherweise war Anna Grisebach spontan zu diesem Experiment bereit und improvisierte vor der Kamera: »... Ich hab n Schrank voller Kleider / drei Ferienhäuser / Bausparvertrag / Haftpflichtversicherung / private Fahrradversicherung / Zahnarztversicherung / meine ganze Familie versichert... Aber eins hab ich nicht! Jemand der mir alles zahlt! ... Ruf mich an!«
Nach diesem Spot war klar, die Zweifel des Autodidakten werden bleiben, aber Sinn macht es trotzdem. Heute lebe ich für die Müllers. Und für das Lächeln meiner Tochter. Das Schwindelgefühl ist geblieben, aber den Müll habe ich getrennt entsorgt. Danke, Christine!
von Daniel »Wolf Müller« Diederich
PENUNSEN & PROBLEME - EIN VERSUCH, ALLE MÜLLERS BEI LAUNE ZU HALTEN ... ///
heute müller ist bisher ein no-Budget-Projekt. Das heißt: alle Beteiligten haben mitgewirkt und einen Beitrag geleistet, ohne mehr als Dank & Erfahrung dafür zu bekommen. Eine solche Gesamtleistung so vieler - sich vorher größtenteils unbekannter - Menschen ist phänomenal und etwas Außergewöhnliches.
In diesem Fall soll es auch einzigartig sein – die (bereits geplante) Fortsetzung in Form einer zweiten Staffel wird es nur geben, wenn vorher zumindest ein Minimalbudget zusammenkommt, mit dem allen Beteiligten jedenfalls eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden kann: Fahrtkosten, ein Apfel, ein Ei, vielleicht auch ein wenig Trinkgeld.
Falls es gelingt, das Budget für eine zweite Staffel zusammenzubekommen, wird es aber weitergehen mit heute müller – sehr viele Mitwirkende der ersten Staffel haben hierzu bereits ihr Interesse und ihre Bereitschaft signalisiert. Nur: wie geht es dann weiter? Auch bei der geplanten zweiten Staffel werden keinesfalls die Mittel vorhanden sein, den Beitragenden so viel zu geben, wie sie normalerweise für ihre Arbeit bekommen. Wenn Dutzende Menschen geben, ohne dafür eine adäquate Gegenleistung zurückzubekommen, entstehen Erwartungen, aus denen dann leicht Konflikte werden können.
Das soll bei heute müller nicht passieren. Im Müllerland sollen Frieden und Wohlstand herrschen. Für den Wohlstand führen wir eine eigene Währung ein: den Müller. Jeder, der etwas beiträgt, bekommt dafür einen Müller. Oder mehrere. Jeder Müller steht dann für einen Anteil am Gesamtwerk. Wenn es irgendwann einen Kuchen zu verteilen geben wird, bekommt man für jeden Müller ein Stück vom Kuchen.
Mit dem lieben Frieden ist es natürlich etwas komplizierter, der lässt sich nicht so einfach mit der Notenpresse herbeiführen. Was heute müller für diese Fälle bieten kann, ist ein Konfliktlöser. Zur Müllerfamilie gehört Daniel Diederich. Er ist Jurist mit der Befähigung zum Richteramt und ausgebildeter Mediator. Außerdem hat er keine Ahnung von Filmproduktion und allem was dazugehört. Für ihn ist Maske nicht wichtiger als Ton nicht wichtiger als Schnitt nicht wichtiger als Licht nicht wichtiger als Catering. Und er ist mit niemandem aus der Müllerfamilie enger bekannt. Mit anderen Worten: er ist neutral. Und darin geübt, es zu bleiben. Er ist Wolf Müller. Er löst Probleme. Wolf Müller versucht, Probleme aus der Welt zu schaffen, bevor sie erwachsen werden. Manchmal genügt dafür ein Gespräch, eine Entschuldigung, ein bisschen Anerkennung. Manchmal muss es aber auch ein bisschen mehr sein. Im schlimmsten Fall gibt es keine Lösung, die beide Seiten akzeptieren. Dann muss jemand entscheiden. Jemand, der sich empathisch aber objektiv den Konflikt anschaut und dann im Sinne der Regeln der Müllerfamilie entscheidet.
Also: WENN Du ein Problem bei oder mit dem heute müller-Projekt hast, mit einer beteiligten Person, mit dem Arbeitsergebnis, mit der Entlohnung, mit der Vorgehensweise, egal womit genau,
DANN ruf mich an!
Daniel »Wolf Müller« Diederich
(030) 43 73 55 11
0176 100 90 550
danieldiederich@gmail.com
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